Vorbereitung für Umbau der Schullandschaft 2019 und 2020
Der Wille stand schon vor der Schulausschusssitzung am 3.9.2024 fest, die Grundschule Bremke zu schließen. In der Beschlussvorlage wird auf die Ratssitzung vom 19.6.2019 verwiesen. Damals wurde beschlossen, zu prüfen, in Kerstlingerode und Groß Lengden zu investieren und für Diemarden die Möglichkeit eines zweizügigen Neubaus zu klären. Die Unterlagen von 2019 lassen sich in den Bürgerinformationen nicht mehr nachlesen.
Am 3.9.2020 hatte dann eine Elterninitiative aus Bremke, Bischhausen und Ischenrode die Ratspolitik und den damaligen Gemeindebürgermeister Manfred Kuhlmann (SPD) zu einem Bürgerdialog nach Gelliehausen eingeladen. Denn es lagen Konzepte vor, die Investitionen in Diemarden, Kerstlingerode und Groß Lengden vorsahen, nicht aber in Bremke. Zur Zukunft der Grundschule Bremke dazu eine Aussage aus dem Protokoll des Bürgerdialogs. Bärbel Diebel-Gerries, damals SPD-Ratsfrau:
“Bärbel Diebel-Gerries merkt an, dass es zentral um die Frage geht: Was tun wir und wo wollen wir investieren? Zum Beispiel kann sie bei Kitas und Schulen auch vertreten, die Investitionen auf 25 bis 30 Jahre abzuschreiben. Sie würde für Diemarden auch den zweizügigen Neubau anpeilen, weil sie da den Mehrwert für die Familien in der Gemeinde Gleichen sieht. Es geht darum, für alle in der Gemeinde etwas zu tun, langfristig. Zu Bremke muss sie leider sagen: wenn wir 850.000 Euro investieren bis 2024 für die Inklusion, dann sieht sie nicht die Nachhaltigkeit. Sie muss ehrlich sagen, dass sie da keine Zukunft in 20 Jahren sieht.”
Anmerkung
Die Investitionen in Diemarden werden nun über 90 Jahre abgeschrieben.
Schulausschuss 23.11.2020: Kurzfristig wollen SPD und FWG die Schulpläne umsetzen
Für die Schulausschusssitzung am 23.11.2020 hatten dann SPD und Freie Wähler/FWG sehr kurzfristig einen Tag vor der Sitzung einen Antrag eingebracht, dass die Verwaltung den Neubau Diemarden und den Umbau in Kerstlingerode auf den Weg bringen soll. Beides sollte nicht mehr als jeweils sechs Millionen Euro kosten.
Anmerkung
Die heutigen Kosten liegen bei über zehn Millionen Euro! Nach Angaben der Verwaltung 10 Millionen für Kerstlingerode und 13 Millionen für Diemarden, Stand 2024.
Frau Diebel-Geries hat damals den Antrag eingebracht und laut Sitzungsprotokoll auch angemerkt, dass die Grundschule Bremke dadurch vor dem Aus steht. Zitat:
“Der Antrag impliziert, dass die Grundschule Bremke aufgelöst wird. Dies müsste deutlich festgehalten werden. Der Ausbau beider Grundschulen zur Zweizügigkeit bei je einer weiteren einzügigen Schule in Groß Lengden und Bremke für 80 Schüler*innen pro Jahrgang ist überdimensioniert.”
Eine Zustimmung zu dem Antrag findet sich in der Sitzung aber laut Sitzungsprotokoll nicht.
Ratssitzung Dezember 2020: Knappe Mehrheiten und Entscheidung zu Bremke erst wenn Diemarden fertig ist
In der Ratssitzung am 16.12.2020 ist dann der Neubau Diemarden und der Ausbau Kerstlingerode beschlossen worden (Anmerkung 23.03.2025: In einer früheren Version dieser Seite hatten wir versehentlich Bremke statt Kerstlingerode geschrieben. Den Fehler haben wir korrigiert.). Allerdings nur mit der Mehrheit von SPD und Freien Wählern/FWG – 12 Ja-Stimmen stehen 9 Nein-Stimmen von CDU und Grünen entgegen. Die Punkte wurden einzeln abgestimmt und nur in einem Punkt waren sich alle einig: Dass die Verwaltung prüfen soll, ob sich Fördermittel akquirieren lassen. Schon damals gibt es also kein klares politisches Signal.
Was mit Bremke geschehen sollte, wurde damals offen gelassen. Ein Vorschlag lautete, den Schulbezirk Bremke Diemarden zuzuschlagen. Ganz allgemein lässt sich dem Sitzungsprotokoll entnehmen, dass eine Entscheidung für Bremke erst fallen sollte, wenn die Pläne für Diemarden umgesetzt sind. Dafür sprach sich die Mehrheit von SPD und Freien Wählern/FWG damals aus. Zitat:
“Eine Schulleiterin spricht die Digitalisierung an und fragt den Rat, wie er die Grundschule Bremke im Jahr 2025 aufgestellt sieht. Herr Melzer antwortet, dass die Zukunft der Grundschule Bremke noch offen ist, solange die Pläne für die Grundschule in Diemarden nicht umgesetzt sind. Genaue Aussagen sind erst dann möglich. Anschließend muss geplant und entschieden werden. Herr Hanelt unterstützt diese Aussagen.”
Das ist die Ausgangslage für die Schuldebatte 2024, an deren Ende das vorzeitige Aus für die Grundschule Bremke stand – obwohl die Pläne für Diemarden noch nicht umgesetzt wurden, entgegen der Aussagen von SPD und Freien Wähler/FWG aus dem Jahr 2020. Ausgang der Debatte in 2024 war dann zunächst eine Zusammenlegung mit Diemarden und die Frage, wie das funktionieren könnte.